In einer der vornehmsten Geschäftslagen der Hauptstadt liegt der Hausvogteiplatz in direkter Nachbarschaft zum Auswärtigen Amt und dem Bundesjustizministerium. Die markante Dreiecksform des Platzes geht auf eine vom Baumeister Johan Gregor Memhard geschaffene Befestigungsanlage im Stadtwall zurück, die 1750 der so genannten „Hausvogtei“, dem königlichen Hofgericht und Gefängnis, weichen musste. Die historische Platzanlage mit Springbrunnen und breiten Gehwegen wurde 2001 rekonstruiert. Mit den neuen Gebäuden wurde schließlich die seit dem Krieg brachliegende östliche Platzkante wieder geschlossen. Unter Berücksichtigung der Maßstäblichkeit des ehemals kleinteiligen Quartiers wurde das Bauvolumen in mehrere Einzelhäuser gegliedert, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Die städtebaulich gewünschte Nutzungsmischung von Gewerbe und Wohnen wurde durch die Errichtung je eines eigenständigen Wohn- bzw. Geschäftshauses erreicht. Das straßenbegleitende Geschäftshaus verfügt in den Obergeschossen über flexibel teilbare Büroflächen und darüber über Dachgeschosse mit teilweise zweigeschossigen Luxuswohnungen. Die traditionelle Neubaufassade besitzt an der Blockecke die städtebaulich erwünschte Akzentuierung in Form eines breiten Turmes, der ab dem 2. Obergeschoss durch einen Erker plastisch gegliedert wird. In den Bereich des Mittelrisalits ist zur repräsentativen Erschließung ein zweigeschossiges Vestibül eingeschnitten. Die Fassadengliederung ist in ihrer Grundstruktur aus dem Ausbauraster der Bürogeschosse abgeleitet. Durch die stehenden Fensterformate und die in unterschiedlicher Breite durchlaufenden Pilaster überwiegen die vertikalen Bewegungen in der Fassade, denen, dem klassischen Kompositionsideal folgend, starke horizontale Gesimsbänder gegenüber gestellt sind. Die komplexe Putzfassade wurde durch eine zweigeschossige Sockelzone aus massivem Rackwitzer Sandstein abgesetzt.